Der Unterschied liegt im Material
Was auf den ersten Blick „tierfreundlich“ erscheint, ist in Wahrheit oft umweltschädlich:
Kunstfell besteht fast immer aus Erdöl-basierten Kunststoffen wie Polyester, Acryl oder Modacryl.
Diese Fasern sind nicht biologisch abbaubar, ihre Herstellung ist energie- und chemieintensiv, und sie setzen bereits während der Produktion Treibhausgase frei.
Beim Tragen, Waschen und Entsorgen lösen sich winzige Mikroplastikpartikel, die über das Abwasser in unsere Flüsse und Meere gelangen. Dort reichern sie sich in Böden, Tieren und letztlich in der Nahrungskette an – ein Problem, das sich mit jedem Waschgang verschärft.
Kunstfell – ein kurzes Leben mit langem Schatten
Kunstfelle wirken zunächst weich und pflegeleicht, doch sie altern schnell:
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Die Fasern brechen und verfilzen.
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Sie nehmen Gerüche auf und verlieren ihren Glanz.
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Eine sinnvolle Wiederverwertung ist kaum möglich.
Am Ende landen sie meist in der Verbrennung oder auf Deponien, wo sie Jahrhunderte überdauern, ohne sich abzubauen.
Damit steht Kunstfell für den typischen Wegwerf-Konsum – billig produziert, kurz genutzt, dauerhaft problematisch für die Umwelt.
Echtes Fell – ein natürliches, langlebiges Produkt
Echtes Fell dagegen ist ein Naturprodukt mit Verantwortung.
In unserer Gerberei stammen die Rohfelle aus der Lebensmittelverarbeitung – kein Tier wird eigens dafür getötet.
Durch die Gerbung entsteht aus einem Nebenprodukt ein langlebiges, natürliches und biologisch abbaubares Produkt.
Echtes Fell ist:
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🌿 biologisch abbaubar und kehrt vollständig in den natürlichen Kreislauf zurück
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🧵 langlebig und reparierbar – oft über Jahrzehnte haltbar
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🌡️ temperaturausgleichend, atmungsaktiv und frei von Mikroplastik
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♻️ ressourcenschonend, da kein neues Material hergestellt werden muss
So steht echtes Fell für gelebte Kreislaufwirtschaft:
Wir nutzen, was bereits vorhanden ist, veredeln es mit handwerklichem Können und schaffen Produkte, die bleiben – statt neuen Plastikmüll zu erzeugen.
Verantwortung statt Greenwashing
Viele Kunstfell-Hersteller werben mit Begriffen wie „vegan“ oder „recycelt“.
Doch auch recycelte Polyesterfasern stammen meist aus PET-Flaschen – also erneut aus Kunststoff.
Sie können nur einmal recycelt werden und enden danach ebenfalls als Müll oder in der Verbrennung.
Das ist kein geschlossener Kreislauf, sondern lediglich ein kurzlebiger Zwischenschritt.
Echtes Fell dagegen bleibt Teil der Natur – es entsteht aus einem vorhandenen Rohstoff und kann nach vielen Jahren der Nutzung rückstandsfrei vergehen.